„Bei der Feuerwehr ist eines sehr wichtig: die Kameradschaft. Kameradschaft in dein Einsetzen und im Miteinander. Kameradschaft die über den Tod hinaus andauert. Und so ist es nicht nur eine Tradition, dass wir gemeinsam heute am Allerheiligentag hier sind am Friedhof, sondern Zeichen unserer Kameradschaft auch mit all jenen die uns vorausgegangen sind, an den Ort, den wir kindlich nur Himmel nennen“, erklärt Wiener Neustadts Feuerwehrkurat Pater Michael im Zuge des Friedhofganges der FF Wr. Neustadt vom 1. November 2025.

52 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt fanden sich zum traditionellen Friedhofsgang ein. Begleitet von Feuerwehr-Stadtrat Franz Piribauer und dem Kuraten der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt, Pater Michael, besuchte die Abordnung die Gräber des ehemaligen Feuerwehrkommandanten Josef Bugnar und des im Einsatz ums Leben gekommenen Thomas Ungersböck, wo je ein Gesteck abgelegt wurde und Pater Michael einige Worte in ehrenvollem Andenken verlor.

Am Ehrengrab der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt wurden Kränze abgelegt. Flankiert von Fackelträgern der Feuerwehrjugend der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt zollten Kommandant Christian Pfeiffer und 1. Stellvertreter Norbert Schmidtberger gemeinsam mit Stadtrat Piribauer stellvertretend für alle Kameradinnen und Kameraden den vorausgegangenen Kameraden Respekt.

Pater Michael erinnerte mit der Bibelstelle Johannes 14, 1-3, dass unsere Liebsten nur voraus gegangen sind:

„Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin…“ (Joh 14,1-3)

Dabei stellte Pater Michael die Feuerwehr als „zu Hause“ dar und führte ein paar Gedanken an: „„Wohin gehst du?“ – ja: „Wohin gehen wir?“ – ich denke das ist eine der Grundsatzfrage unseres ganzen Lebens? „Wo sind wir wirklich zu Hause?“ – – Gibt es solche Orte, schon hier und jetzt? – meine Familie, Beziehungen, Freunde, meine Wohnung…. – einen Platz, wo ich ganz einfach DER sein kann, DER ich eben bin. Mit all dem, was mein Leben ausmacht. Einen Platz, eine Person, wo ich nicht eine Rolle SPIELEN muss – wo auch meine Verletzungen und meine Verletzlichkeit, meine Eigenheiten… einen Platz und einen Raum haben. Diese Wohnung nennen wir bei der Feuerwehr Kameradschaft.“

„Für uns ist die sichere Wohnung die Kameradschaft und unser Feuerwehrhaus. Hier sind wir unter anderen Menschen, die ihre Freizeit für die Sicherheit der Bevölkerung Wiener Neustadts opfern, wo wir eine zweite Familie gefunden haben und wir auch gemeinsame Erlebnisse verarbeiten“, erklärt Wiener Neustadts Branddirektor Christian Pfeiffer.