Das Sturmtief „Zoltan“ sorgte in ganz Österreich von Donnerstag weg für tausende Einsätze. Die Ausläufer trafen Wiener Neustadt ab Freitag. Am 23. Dezember ging der Einsatzreigen in der „Allzeit Getreuen“ weiter. Aber auch ein Brand einer Sauna und ein schwerer Verkehrsunfall beschäftigten die ehrenamtlichen Feuerwehrmitglieder. 

Während viele am Samstag die letzten Weihnachtseinkäufe erledigten, waren die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt bereits das erste Mal müde. „Ab 1 Uhr Früh wurden die ehrenamtlichen Mitglieder unserer Feuerwehr gefordert. Im ganzen Bezirk Wiener Neustadt kam es zu unzähligen Einsätzen, weshalb auch unsere hauptberuflichen Kräfte der Alarmzentrale der Feuerwehren des Bezirks Wiener Neustadt in der Nacht aufgestockt wurden, damit die Vielzahl der Notrufe abgearbeitet werden konnte“, erklärt Feuerwehrkommandant Branddirektor Christian Pfeiffer. Die Bezirksalarm- und -warnzentrale der Feuerwehren des Bezirks Wiener Neustadt war ab vier Uhr früh mit 3 Mann, ab 7 Uhr mit 4 Mann dauernd besetzt. „Im Bezirk Wiener Neustadt wurde auch Hochwasservoralarm gegeben“, so Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter und Feuerwehrkommandant-Stellvertreter Norbert Schmidtberger, der Leiter der Alarmzentrale am Babenbergerring. Einen Überblick über die Einsätze des Bezirks findet man auf der Homepage des Bezirksfeuerwehrkommandos Wiener Neustadt unter https://bfkdo-wiener-neustadt.at/.

Mehrere Sturmschäden mussten über den ganzen Tag von der Feuerwehr beseitigt werden: Es wurden mehrere umgestürzte Bäume gemeldet, eine Plakatwand war am Porschering umgestürzt und in der Fliegergasse sowie der Schneeberggasse wurden Wasserschäden gemeldet. Verkehrsunfälle, umgestürzte Bauzäune, Hindernisse auf der Fahrbahn und vieles mehr brachte das Sturmtief „Zoltan“ mit sich. Alle Einsätze wurden in „Windeseile“ von den ehrenamtlichen Kräften abgearbeitet.

Zudem wurde auch CO-Alarm in einer Tiefgarage der Werftgasse gemeldet. Ein Atemschutztrupp überprüfte die Garage, stellte aber keine erhöhten Werte fest. Vermutlich wurde die CO-Warnanlage durch einen Stromausfall ausgelöst.

Um die Mittagszeit wurde die Feuerwehr Wiener Neustadt zu einem schweren Verkehrsunfall auf die S4 gerufen. 3 Personen konnten von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Sie wurden mit Verletzungen unbestimmten Grades an den kurz nach der Feuerwehr eingetroffenen Rettungsdienst übergeben.

Um kurz nach 15 Uhr wurde ein Fahrzeug der Feuerwehr Wiener Neustadt zur Türöffnung zum Baumkirchnerring gerufen. Ein Mann war auf der Toilette in seiner Wohnung gestürzt und konnte selbst nicht mehr aufstehen. Die Kameraden verschafften sich Zugang zur Wohnung. Ein Feuerwehrmann zwängte sich durch einen schmalen Spalt durch die Toilettentür, half dem Mann auf sodass die Türe zum stillen Örtchen geöffnet werden konnte. Der im Fahrzeug mit ausgerückte Feuerwehrsanitäter versorgte den Mann, welcher wenig später an das eingetroffene Team des Rettungsdienstes übergeben werden konnte.

Auch an diesem Tag musste die Feuerwehr Wiener Neustadt zu einem Brand gerufen werden. In einer privaten Sauna am Wopfingerweg war ein Brand ausgebrochen. Ein Atemschutztrupp konnte den Brand, welcher sich auf die Holzverkleidung des Saunaofens beschränkte, mit einer Kübelspritze ablöschen.

Auch ein Blechdach musste von den ehrenamtlichen Einsatzkräften fixiert werden. Lose Holzteile, die auf die Straße geweht wurden, wurden ebenfalls beseitigt, wie auch ein umgestürztes Baustellengitter in der Gymelsdorferstraße.

Wenige Meter weiter musste ebenfalls in der Gymelsdorferstraße ein Blechdach, welches durch das Sturmtief losgerissen wurde, mit Holzlatten und Nägeln neu befestigt werden.

In der Nacht zum Heiligen Abend wurde die Feuerwehr nochmals wegen des Sturms alarmiert: Eine Hohlkammerplatte einer Terassenüberdachung hat sich losgerissen und drohte in der Zulingergasse weiter abzustürzen. Mit einer Säbelsäge wurde das Paneel, welches nur noch an einem kleinen Teil hing, abgeschnitten und danach gesichert abgelegt. Bei der Heimfahrt stellten die Feuerwehrmitglieder einen weiteren umgestürzten Bauzaun in der Klenggasse fest. Dieser ragte über den Gehsteig teilweise in die Fahrbahn, weshalb die Feuerwehrleute stehen blieben, den Zaun demontierten und gesichert ablegten.

Zwei gefährliche Stellen wurden ebenfalls durch die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt entschärft: Auf der B17 Richtung Wiener Neustadt von der Neunkirchner Allee kommend ragten innerhalb weniger Kilometer zwei Bäume auf die Fahrbahn. Diese lagen zwar nicht auf der Straße, allerdings in einer derart gefährlichen Höhe, dass Fahrzeuge schaden nehmen könnten. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt beseitigten diese Hindernisse mit Motorkettensägen.

Bis 2 Uhr am 24.12.2023 waren die Kräfte der Feuerwehr Wiener Neustadt im Einsatz.

„Für eine Freiwillige Feuerwehr sind über 20 Einsätze über den ganzen Tag verteilt eine Herausforderung. Ich danke allen ehrenamtlichen Mitgliedern für ihre Bereitschaft, am Tag vor dem Heiligen Abend noch für die Allgemeinheit bereit zu sein“, zeigt sich Wiener Neustadts Feuerwehrkommandant und Branddirektor Christian Pfeiffer dankbar und stolz auf „seine“ Feuerwehr.