Am Hauptplatz wurde am 17. Mai 2025 der jährliche Frühjahreshauptrapport der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt abgehalten. Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Freiwilligen Feuerwehrmitglieder. Es gab Beförderungen, Auszeichnungen und es wurde ein neues Feuerwehrfahrzeug gesegnet.
Bei gutem Wetter marschierte die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt, geleitet von der Eisenbahner Musik Flugrad sowie flankiert vom privilegierten uniformierten Bürgerkorps und der Feuerwehrstreife, von der Feuerwehrzentrale am Babenbergerring zum Hauptplatz, wo sich bereits viele Ehrengäste eingefunden hatten. Unter Ihnen Bezirksfeuerwehrkommandant Karl-Heinz Greiner, Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger, Vertreterinnen und Vertreter des Stadtsenats, des Gemeinderats sowie Partner aus Wirtschaft und anderer Organisationen.
In seiner Rede wies Feuerwehrkommandant Christian Pfeiffer auf die Wichtigkeit der Mitglieder einer Feuerwehr hin:
Meine sehr verehrten Damen und Herren, geschätzte Ehrengäste, werte Feuerwehrangehörige!
Wir werden heute unter anderem ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug segnen und in den Dienst stellen, dass unseren Fuhrpark zusätzlich ergänzen wird, um die ständig steigende Zahl an Einsätzen in unserer Stadt auch weiterhin gut bewältigen zu können. Ich möchte aber heute nicht nur über steigende Einsatzzahlen, zusätzlichen Aufgaben, oder dergleichen sprechen….
Nein, ich möchte heute meiner Zufriedenheit und meiner Dankbarkeit gegenüber den Stadtverantwortlichen, gegenüber der Sicherheitsfamilie unserer Stadt, und natürlich meinen Feuerwehrleuten, Ausdruck verleihen.
Mit der Beschlussfassung zur Erweiterung und Revitalisierung unseres bestehenden Feuerwehrhauses durch den gesamten Stadtsenat, konnten und durften unsere Feuerwehrangehörigen ein neues Haus beziehen, dass unter nachhaltiger Einbeziehung des Altbestandes, nun eine zeitgemäße, moderne, und höchst zweckmäßige Unterbringung für alle Feuerwehrleute, alle Feuerwehrfahrzeuge, und sämtliche Feuerwehrgerätschaften unserer Feuerwehr darstellt. Auch unser Fuhrpark wurde und wird mit Zustimmung unserer Stadtführung laufend modernisiert und wenn notwendig auch ergänzt. Dieses neue Hilfeleistungslöschfahrzeug, welches wir heute segnen und in den Feuerwehrdienst stellen werden, wurde zusätzlich mit Gerätschaften beladen, deren Notwendigkeit sich aus der Einsatzerfahrung ableitet, und die ein möglichst großes Einsatzspektrum abdecken werden. Dieses Fahrzeug wird für uns ein höchst effizientes Werkzeug für Brandeinsätze und Technische Einsätze gleichermaßen sein, und somit unsere oft schwierige Arbeit wesentlich erleichtern, und den Bewohnern unserer schönen Stadt ein Stück weit mehr Hilfe und Sicherheit bieten.
Beim kommenden Frühjahrshauptrapport 2026 werden wir wiederum ein baugleiches Hilfeleistungslöschfahrzeug aus einer Beschaffungsaktion des NÖ Landesfeuerwehrverbandes segnen und in den Dienst stellen, das unser dann 35 Jahre altes Tanklöschfahrzeug Tank 1, nach jahrzehntelangem zuverlässigen Dienst, ersetzen wird. Anhand dieser langen Verwendungsdauer einiger unserer Feuerwehrfahrzeuge kann man erkennen, dass die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt ihre Ressourcen voll ausschöpft und überaus lange nutzt, jedoch planbar und rechtzeitig Ersatzbedarf bei den Entscheidungsträgern unserer Stadt anmeldet. Somit hilft auch die Feuerwehr mit, Steuergeld zu sparen und dadurch das Stadtbudget, nur wenn notwendig, zu belasten. Die Basis in Infrastruktur und Technik wurde geschaffen, nun gilt es aber auch auf unsere Feuerwehrmannschaft zu achten. Das raschen Wachstum unserer Stadt bei Infrastruktur und Bevölkerung, bewirkt naturgemäß auch eine Zunahme von Einsätzen jeglicher Art und Umfang. Dieser Umstand muss unbedingt zukünftig Beachtung finden. Es wird unumgänglich sein, unsere Mannschaft ehrenamtlich und hauptamtlich zu vergrößern, und den Bedürfnissen der wachsenden Stadt stetig anzugleichen.
Im Herbst dieses Jahres wird zum Beispiel neben diverser anderen Bauvorhaben der Bezug des Viertels im Grünen beginnen. Auch dies wird eine weitere sicherheitstechnische Herausforderung für die Feuerwehr darstellen. Im urbanen Bereich, wie ihn zum Beispiel unsere Stadt darstellt, wird die Feuerwehr immer mehr zum ersten und vorrangigen Anlaufpunkt für jegliche mehr oder weniger dringlichen Anliegen der Bevölkerung. Wir sind über Notruf unkompliziert erreichbar, rasch vor Ort, handwerklich geschickt, und finanziell relativ günstig da wir ja noch größtenteils ehrenamtlich unseren Dienst versehen.
Wir merken jedoch auch, dass wir wirklich gebraucht werden. Mussten im Jahre 2023 noch 121 Personen aus Notlagen gerettet werden, so ist diese Zahl im Jahre 2024 auf 203 zu rettende Personen gestiegen. Eine unglaubliche Steigerung von 70 % innerhalb eines Jahres. Auftrag für unser Feuerwehrkommando ist es nun, ausgehend von der nun solide geschaffenen Basis, die kommenden Herausforderungen zu erkennen, sich mit der Stadtführung abzustimmen, und rechtzeitig geeignete Vorkehrungen zu treffen.
Ich möchte aber nun nochmals den wichtigsten Teil dieser Basis erwähnen, nämlich unsere Damen und Herren der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt. In einer so großen Stadt wie Wiener Neustadt mit ihren ebenso zahlreichen Freizeitangeboten jeglicher Art, ist es für viele Bewohner unverständlich, sich für einen dermaßen intensiven, fordernden, aufwendigen, unbezahlten und oft unbedankten, teilweise familienfeindlichen und überaus gefährlichen Dienst, zu entscheiden.
Daher gilt mein vollster Dank den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt. So wie in unserer Gelöbnisformel festgehalten, sind hier einige wenige Menschen bereit, für ganz viele Menschen stets helfend zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei jeder Witterung und zu jeder Jahreszeit da zu sein, und sehr viel ihrerseits dafür zu opfern. Die Tatsache, dass es solche Menschen noch gibt, und ich ein Teil dieser Gruppe sein darf, macht mich ebenso stolz, glücklich, und schlussendlich sehr zufrieden. Es lebe die Stadt Wiener Neustadt, es lebe ihre Feuerwehr! Gut Wehr!
Im Anschluss an die einleitenden Worte des Kommandanten, wurden neue Mitglieder angelobt. Den Eid auf die Gelöbnisformel legten ab:
PFM Florian Haßlinger
PFM Smira-Elisa Kalian
PFM Utku Yavuz
PFM Alexander Blüml
PFM Christoph Hericz
FM Vanessa Primetzhofer
PFM Andreas Käfer
Zum Gehilfen des Kommandos wurde Florian Kandelsdorfer ernannt. Er wurde damit auch zum Brandinspektor ernannt.
BM Fabio Attia wurde zum Gruppenkommandanten der 3. Gruppe ernannt.
LM Matthias Krapp wurde zum Gruppenkommandanten der 6. Gruppe ernannt.
LM Michael Schneider wurde zum Gruppenkommandanten der 8. Gruppe ernannt.
LM Gilbert Ader wurde zum Gruppenkommandant-Stellvertreter der 8. Gruppe ernannt.
HFM Georg Dolenetz wurde zum Gruppenkommandant-Stellvertreter der 6. Gruppe ernannt und zum Löschmeister befördert.
LM Manuel Eckenfellner wurde zum Gruppenkommandanten der 1. Gruppe ernannt.
Zum Feuerwehrmann wurden befördert:
PFM Recai Bayezit
PFM Killian Indra
PFM Viktoria Kadar
PFM Zènò Rumi
PFM Viktoria Strauss
Zum Oberfeuerwehrmann wurden befördert:
FM Lorenz Schadl
FM Marcel Teufel
OFM Julian Henschel wurde zum Hauptfeuerwehrmann befördert.
LM Matthias Krapp wurde zum Oberlöschmeister befördert.
Auch Auszeichnungen konnten heuer wieder vergeben werden.
In Würdigung ihrer Verdienste um das niederösterreichische Feuerwehrwesen wurden mit dem Verdienstzeichen 3. Klasse des NÖLFV
Oberst Michael Schwendenwein (Bundesheer Verbindungsoffizier zur Feuerwehr)
Chefinspektorin Bernadette Kainrath (Stadtpolizeikommando Wiener Neustadt)
BR Harald Grafl (FF Forchtenau/Burgenland)
HBI Michael Spuller (FF Schattendorf/Burgenland)
ASB Bernd Grimm (FF Wr. Neustadt)
ASB Jakob Eichberger (FF Wr. Neustadt) und
SB Christian Wagner (FF Wr. Neustadt)
ausgezeichnet.
Das Verdienstzeichen 3. Stufe des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes wurde für hervorragende Tätigkeiten um das österreichische Feuerwehrwesen verliehen an
BSB Reinhard Wachter
BSB Jürgen Wilfing
Nachträglich wurde im Rahmen des Hauptrapports der Regisseurin Judith Zdesar für ihren Film „ALARM“ die Florianiplakette des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes in Bronze überreicht.
Das Sportabzeichen in der Stufe Bronze Leistungsstufe wurde an OFM Lorenz Schadl vergeben.
Das Sportabzeichen in der Stufe Silber Leistungsstufe wurde an LM Georg Dolenetz vergeben.
Eine Urkunde Dank und Anerkennung für die erbrachten Leistungen anlässlich ihres Ausscheidens aus dem aktiven Feuerwehrdienst erhielten:
LM Sigmund Riedl
LM Wolfgang Czettl
LM Franz Lechner
Bezirksfeuerwehrkurat Pater Michael Weiss segnete das neu in Dienst gestellte Hilfeleistungsfahrzeug Tank 6. Als Patin konnte man die Partnerin von Bezirksfeuerwehrkommandanten OBR Karl-Heinz Greiner, Frau Dagmar Bürger gewinnen. Sie überreichte eine SPende für das Feuerwehrfahrzeug und eine Torte.
Das Land NÖ und die Stadt würdigen langjährige Mitgliedschaften bei der Feuerwehr.
So erhielt die silberne Stadtwappennadel EHLM Andreas Lackenbauer.
Das Ehrenzeichen für 25jährige verdienstvolle Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr- und Rettungswesens wurde verliehen an
ASB Patrick Milik
LM Thomas Malecek
Das Ehrenzeichen für 40jährige verdienstvolle Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr- und Rettungswesens wurde verliehen an
LM Richard Zugaj
LM Josef Scheibenreif
Landtagsabgeordneter Franz Dinhobl überreichte der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt und der Betriebsfeuerwehr Universitätsklinikum Wiener Neustadt eine Urkunde Dank und Anerkennung für die Leistungen im Rahmen des Jahrhundert Hochwassers im September 2024.
Bürgermeister Schneeberger bedankte sich nicht nur bei den Feuerwehrmitgliedern, sondern vor allem bei den Partnerinnen und Partnern der aktiven Mannschaft. „Ohne euer Zutun, eure Geduld und eure Leidensfähigkeit könnten wir nicht so ruhig schlafen. Wir sind stolz die Feuerwehr Wiener Neustadt so gut aufgestellt für unsere Sicherheit zu wissen“, so der Bürgermeister in einer höchst lobenden und wertschätzenden Rede.
Auch Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Karl-Heinz Greiner würdigte in seiner Rede die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt und die Bedeutung dieser Feuerwehr für den Bezirk.
Nach dem Festakt fand man sich im Gebäude 2 zu einem Stelldichein zusammen, wo auch die Arbeit von EABI Alfred Grimm, OLM Christian Höne, LM Josef Scheibenreif und EHLM Gottfried Tomisek mit einem kleinen Geschenk gewürdigt wurde. Sie haben in über 200 Stunden Arbeit die alte Kutsche aus 1901 restauriert. Diese steht nun im 2. Obergeschoß des Gebäude 1 und ziert dort den Vorraum zum Schulungsraum.
