• Einsatz vom 02.11.2023 12:50 Uhr

Bei einem Kohlenmonoxidaustritt aus einer Therme wurden Donnerstagmittag eine vierköpfige Familie verletzt. Der 17-jährige Sohn brach bewusstlos zusammen und musste von der Feuerwehr unter Atemschutz aus der vergifteten Wohnung gerettet werden. Nach der Übergabe an den Rettungsdienst musste der bewusstlose Jugendliche vom bereitstehenden Notarzt notfallmedizinisch versorgt werden.

Die Rettungskette in Gang gesetzt hatte ein Team des Roten Kreuz Wiener Neustadt. Nachdem die Sanitäter zu einer bewusstlosen Person in einer Wohnung gerufen wurden, schlug bereits im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses der mitgeführte CO-Warner mit gefährlich erhöhten Werten an. Aufgrund der hohen Werte war ein weiteres Vorgehen in die Wohnung zu gefährlich, wobei die Familie des Opfers während des Rückzuges noch aus der Wohnung geholt wurde.

Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt rückte unmittelbar nach der Meldung durch die Rettungsleitstelle zur Einsatzstelle aus, während weitere Einsatzkräfte per Personenrufempfänger alarmiert wurden. Sofort nach der Ankunft ging ein Atemschutztrupp in die betroffene Wohnung und konnte dort den Bewusstlosen rasch lokalisieren und aus der vergifteten Umgebungsluft retten.

„Der junge Mann konnte innerhalb der ersten zwei Minuten nach unserem Eintreffen an der Einsatzstelle aus der Wohnung ins Freie gerettet werden. Einsätze wie diese zeigen immer wieder, wie wichtig regelmäßiges Training und ein hoher Ausbildungsstand für unsere Ehrenamtlichen ist, denn in Situationen wie dieser geht es tatsächlich um jede Sekunde!“, zeigt sich Einsatzleiter und Feuerwehrkommandant BR Christian Pfeiffer stolz auf seine Feuerwehrleute.

Nach der Menschenrettung wurde der 17-Jährige an die bereitstehenden Teams des Roten Kreuz übergeben. Ein Notarzt sowie mehrere Rettungsteams führten vor Ort die notfallmedizinische Versorgung und einen anschließenden Transport durch. Die 45-jährige Mutter erlitt vor Ort einen Kollaps und wurde ebenfalls versorgt und anschließend in die Klinik gebracht. Der 52-jährige Familienvater sowie die 6-jährige Tochter wurden ebenfalls hospitalisiert, um Vergiftungen auszuschließen. Das Rote Kreuz war mit mehreren Rettungsfahrzeugen, einem Notarztteam sowie dem Bezirkseinsatzleiter vor Ort.

Während der Versorgung der Patienten wurde der Rest des Mehrparteienhauses durch die Feuerwehr evakuiert. Dabei wurden mehrere Parteien kontrolliert. Die Zusammenarbeit mit der Polizei zur Feststellung der Wohnverhältnisse des Hauses funktionierte ebenfalls einwandfrei.

Nach einer umfassenden Belüftung des Hauses wurde die Gastherme der Wohnung vom Rauchfangkehrer außer Betrieb genommen und ein Betriebsverbot ausgesprochen. Durch die EVN wurden außerdem die Gasanlagen des Hauses geprüft. Nach Beendigung des Einsatzes konnten alle Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Kohlenstoffmonoxid oder Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb- und geruchloses Atemgift. Eine akute Vergiftung äußert sich mit Symptomen wie Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit. Das längere Einatmen geringer Konzentrationen führt langfristig zu chronischen Herz- oder Nervenerkrankungen.Der einfachste Schutz ist die Vorbeugung. Regelmäßige Wartungen an Gasgeräten und Rauchfängen sind ein guter Schutz. Zusätzlich kann ein CO-Warner einen akuten Störfall melden. Begehen Sie nie Gärkeller oder Pelletslagerräume ohne vorher jemanden davon unterrichtet zu haben oder ein entsprechendes Warngerät bei sich zu tragen. Schlägt der CO-Warner an, dann verlassen Sie unverzüglich die Wohnung und warnen Sie Ihre Nachbarn. Helfen Sie Kindern und alten Menschen beim Verlassen des Hauses. Wählen Sie sofort den Notruf der Feuerwehr 122.